Temmink und Bogenstahl – Bauleidenschaft über Generationen
Zwei wichtige Baupartner, die nach langer Zeit und dem lang ersehnten Spatenstich endlich mit dem Hochbau starten konnten, sind die Firmen Heinrich Temmink GmbH & Co. KG aus Vreden und die Bogenstahl GmbH aus Legden.
Das umfangreiche Leistungsspektrum der beiden Firmen umfasst alle Aspekte des Bauens: Von Hoch- und Tiefbau über Industriehallen, landwirtschaftlichen Gebäuden und privaten Wohnhäusern bis hin zum Straßenbau. Beide Firmen pflegen eine enge Zusammenarbeit mit festen Partnern im Baugewerbe und können so auf ein leistungsstarkes Netzwerk zurückgreifen. Über die Bewerbung auf der Website und die Ausschreibungen des Architekturbüros Weitkamp + Partner sind beide Unternehmen letztendlich nach der erfolgreichen Vergabe zum Baupartner des dp-campus geworden.
Inhaltsverzeichnis
Die nächste Generation
Durch ihre aktive Beteiligung an unserem Bauprojekt bringen Lukas und Henrik frische Perspektiven, innovative Ideen und eine tiefe Leidenschaft für das Bauen mit ein. Ihr Engagement zeigt, dass die Nachfolgegeneration nicht nur bereit ist, die alten Werte zu bewahren, sondern auch darauf brennt, sich weiterzuentwickeln und die Bauindustrie in eine aufregende und moderne Zukunft zu führen.
Henrik hat vor seinem Bachelorstudium eine Ausbildung bei der Firma Bogenstahl absolviert und unterstützt nun die Bauleitung und Kalkulation beim Bau des dp-campus. Lukas Bogenstahl ist für die Vermessung und Aufbereitung der Daten zuständig, um die Grundlage für den Bestandsplan zu schaffen. Er hat seine ersten beruflichen Schritte wiederrum damals bei der Firma Temmink machen dürfen. Die gegenseitige Ausbildung der Nachfolgegenerationen zeigt deutlich die besondere Verbundenheit der beiden Unternehmen.
Zusammenarbeit und Herausforderungen
Die Zusammenarbeit zwischen den Baupartnern ist der Schlüssel zum Erfolg. Der Erstkontakt zu den Bauherren kam durch das planende Architekturbüro Weitkamp + Partner sowie durch die familiäre Bekanntschaft zur Familie Picker zustande. Die Herausforderungen, denen sich das Team gegenübersieht, sind vielfältig und anspruchsvoll. Daher haben sich die beiden Unternehmen zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen.
„Wir dürfen hier an dem Bauvorhaben mit der Firma Bogenstahl zusammen in einer Arbeitsgemeinschaft das Objekt realisieren.“ – Henrik Temmink
Arbeitsgemeinschaft (ARGE)
Eine Arbeitsgemeinschaft (oft als Arge, im Baugewerbe häufig ARGE abgekürzt) ist ein Zusammenschluss mehrerer rechtlich und wirtschaftlich selbständiger Unternehmen zur gemeinsamen Ausführung eines Projekts.
Was bedeutet ARGE im Bauwesen?
Häufig werden im Baugewerbe Arbeitsgemeinschaften gebildet, um gemeinsam große Bauprojekte zu bewältigen. Dabei schließen sich Unternehmen zusammen, die sich gemeinschaftlich dazu verpflichten, eine zeitlich begrenzte und inhaltlich abgegrenzte Aufgabe zu erfüllen. Eine Bau-Kooperation entsteht meist nach Bildung einer Bietergemeinschaft zur Abgabe eines Angebots. Die Kooperationspartner binden sich vertraglich, einmalig oder auf bestimmte Zeit zur gemeinsamen Durchführung eines Bauvorhabens.
Eigenschaften einer ARGE
gemeinsame Zielsetzung
vertragliche Verpflichtung zur Umsetzung eines Bauauftrags
zeitlich Begrenzt
gesamtschuldnerische Haftung
Vorteile einer ARGE
Risikostreuung: Risiken und Haftung werden auf mehrere Unternehmen verteilt.
Steigerung der Leistungsfähigkeit: Teilnahme an großen Projekten möglich.
Synergieeffekte: Partner bündeln ihr Wissen in der ARGE
Optimierung der Bauzeiten: Die Gruppe kann Bauzeiten gemeinsam verkürzen.
Stärkere Finanzkraft: Gemeinsame kann ein größeres Finanzierungsvolumen aufgebracht werden.
Die Herausforderungen
Eine Herausforderung bei dem Projekt sei die hohe Anforderung an eine herausragende Sichtbetonqualitäten so Henrik. Mit Sichtbeton sind Betonoberflächen gemeint, die einen sichtbaren Teil der architektonischen und innenarchitektonischen Gestaltung von Gebäuden ausmachen. Genauer gesagt handelt es sich um Betonflächen, die während ihrer Herstellung direkten Kontakt zur Schalungsoberfläche hatten. Vor allem die Deckenschalung, die eine besondere Rauheit aufweisen soll, erfordert Präzision und Detailgenauigkeit.
Die Deckenschalung wird zusätzlich mit einer Brettschalung belegt, damit man nachher eine raue, sichtbare Brettstruktur in die Decken rein bekommt. Das war für uns die größte Herausforderung bei diesem Bauvorhaben.“ – Henrik Temmink
Ein weiteres Element, das die Zusammenarbeit auf die Probe stellte, war der unerwartet regnerische Sommer. Doch Lukas und Henrik bewiesen ihre Flexibilität und Professionalität, indem sie die Herausforderungen durch ordentliche Vorbereitung und schnelle, gute Kommunikation meisterten. Der perfekt vorbereitete Bauplatz mit RCL-Material durch die Firma Seggewiß und Heermann Abbruch erlaubte das durchgehende Arbeiten mit schweren Fahrzeugen und verhinderte größere Verzögerungen im Bauablauf.
Gute Vorbereitung ist Alles
Eine solide Vorbereitung ist der Schlüssel zu einem reibungslosen Bauprojekt. Da der dp-campus in großen Teilen im sogenannten Building Information Modelling (BIM) geplant wird, stehen Im Vorfeld bereits alle Daten zur Verfügung. So lassen sich Fehler oder Probleme häufig schon direkt am Bildschirm in der Planung erkennen und beheben. Mit den zusätzlich vor Ort aufgenommen und im digitalen Modell ergänzten Vermessungsdaten bedeutet das Planungs- und Kostensicherheit für alle beteiligten.
Ein Blick auf die Zahlen
Das Projekt umfasst eine beeindruckende Gesamtfläche von 30.000 Quadratmetern auf der laut Henrik etwa 9000 Quadratmetern Nutzfläche geschaffen werden müssen. Diese besteht aus einer Ausstellung, einem viergeschossigen Verwaltungsgebäude und mehreren Industriehallen. Die Firma Bogenstahl ist verantwortlich für die Verlegung von ca. 1.500 m Kanalleitungen für die Entwässerung und den Bau von 28 Schächten. Insgesamt werden etwa 1.200 m³ Beton und ca. 70 t Baustahl eingebracht. Bei den späteren Innenwänden kommen dann noch ca. 1000 m² Kalksandstein Mauerwerk hinzu.
Zukunftsaussichten und Zusammenarbeit
Die Vision für das Projekt reicht über die Fertigstellung hinaus. Henrik und Lukas erhoffen sich durch dieses Projekt und den neuen Kontakten zu anderen Baupartnern und Architekten die eigenen Firmennetzwerke ausbauen zu können und mit dem später fertiggestellten dp-campus auch weitere Geschäftspartner von der eigenen Qualität und Kompetenz überzeugen zu können.
Es macht sehr viel spaß mit den beiden Firmen zusammen zu arbeiten. Der Austausch ist immer partnerschaftlich und professionell. – Jochen Schipper
Mit diesem Projekt setzen wir nicht nur ein architektonisches Statement, sondern auch ein Zeichen für erfolgreiche Zusammenarbeit und Qualität in der Baubranche. Wir sind stolz darauf, mit unseren Baupartnern an diesem spannenden Vorhaben zu arbeiten und freuen uns darauf, euch in Zukunft weitere Einblicke zu gewähren. Bleibt dran für regelmäßige Updates und weitere faszinierende Einblicke in die Welt des Bauens und erneuerbarer Energien.